Der Name des heute mit Abstand größten Rodgauer Stadtteils könnte auf die „Siedlung auf einer gerodeten Aue" zurückgehen, wahrscheinlicher jedoch auf die den Ort durchfließende Rodau (früher Rotaha = Rotes Wasser), die bei Urberach im Rotliegenden entspringt und sich früher bei Hochwasser rot färbte. Die erste urkundliche Erwähnung erfuhr Nieder-Roden im Jahr 786, als das Kloster Rotaha dem Kloster Lorsch vermacht wurde. Über den Standort des einstigen Klosters in der Nähe der Rodau im Bereich des heutigen Nieder-Roden und Ober-Roden - Stadtteil der Nachbarstadt Rödermark - gibt es allerdings bis heute keine schlüssigen Erkenntnisse. Doch belegen Funde, dass Nieder-Roden bereits in den Jahrhunderten vor Christi Geburt Siedlungsraum war. Ein Teil dieser Funde, Zeugen einer vielleicht großen prähistorischen Vergangenheit, gehört zum Ausstellungsgut des Heimatmuseums in der Turmstraße. Nieder-Roden gelangte im Mittelalter zu großer Bedeutung unter anderem als Sitz des Zehntgerichtes und gehörte von 1425 bis 1803 zum Erzbistum Mainz. Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte Nieder-Roden die unter den Rodgauer Nachbargemeinden wohl dynamischste Entwicklung. Von knapp 3.000 Einwohnern noch in den fünfziger Jahren wuchs Nieder-Roden um mehr als 10.000 Einwohner auf jetzt rund 14.000 Einwohner. Neben großen Wohngebieten westlich der Bahn wurde im Osten zu dem kleinen auch noch ein großes Industriegebiet mit Gleisanschluss und in direkter Nähe zur neuen Bundesstraße B 45 ausgewiesen, in dem sich auch Weltfirmen wie die IBM ansiedelten. Als einzigste der Rodgauer Gemeinden gehörte Nieder-Roden bis zur Gebietsreform im Jahre 1977 zum Kreis Dieburg, während die nördlich gelegenen vier Nachbarkommunen dem Kreis Offenbach zugeordnet waren, dem heute auch die Stadt Rodgau angehört. Der Ortsteil Rollwald entstand erst nach dem Krieg zum Teil auf dem Gelände eines dort während des nationalsozialistischen Regimes eingerichteten Straf- und späteren Gefangenenlagers.

Quelle: Rodgau Öffentlichkeitsarbeit

Über die Grenzen Rodgaus hinaus bekannt wurde Nieder-Roden nicht nur durch die 400 Meter lange und im Volksmund „Chinesische Mauer" genannte Hochhauswand, sondern vor allem durch den Badesee, der aus einem Kiessee zu einem beliebten Strandbad mit FKK-Teil ausgebaut wurde und auch noch vergrößert wird.

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Partnerschaftsverein Nieder Roden

Interessengemeinschaft der Ortsvereine Nieder Roden (Igemo Nieder Roden)